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Ein Keller voller exotischer Frösche

Wasser

 


Wir Froschpfleger sollten immer bemüht sein, unseren Pfleglingen die bestmögliche Versorgung zukommen zu lassen. Nicht nur Futter und Unterbringung, sonder auch das richtige Wasser gehören dazu. Vielen Fröschen ist es relativ egal, ob sie mit reinem Leitungswasser besprüht werden, aber Kalkränder sind nicht nur unschön, sondern sie zerstören auch empfindliche Pflanzen im Becken. Moose halten einen Belag aus Kalk nicht lange aus. Spätestens bei den Kaulquappen muss man sich etwas einfallen lassen. Sie benötigen "nachgemachtes", tropisches Regenwasser. Es sollte leicht sauer und weich sein.

 

 

 

Kleine Wasserkunde

 

Über Wasser könnte man wahrscheinlich einen abendfüllenden Vortrag halten. Jeder der sich schon mal näher mit diesem Thema auseinandergesetzt hat, wird festgestellt haben, dass Wasser mehr ist, als nur ein nasses Element. Die Qualität wird durch viele Faktoren bestimmt, die alle im Zusammenhang gesehen werden müssen. Die Menge an gelösten Salzen und Kalkbestandteil, sowie der Säuregehalt, sind von Bedeutung. Diese Dinge werden in verschiedenen Maßeinheiten angegeben. KH – Karbonathärte, GH – Gesamthärte, PH – Säuregehalt. Die Härtewerte werden in Grad (z.B. 2°dH, 2°KH) angegeben.

Nitrit (NO2) und Nitrat (NO3) spielen weiter keine Rolle. Im Leitungswasser sind die Mengen so gering, das sie hier nicht weiter erwähnt werden müßen. Der einzige Bereich ist evtl. die Quappenaufzucht, denn diese Stoffe entstehen auch durch die Ausscheidungen der Tiere. Deshalb ist u.A. ein regelmäßiger Wasserwechsel notwendig. 

KH –  Die Karbonathärte ist die Konzentration gelöster Karbonate, die je nach PH-Wert und gelöstem Co2 Anteil als Kalziumhydrogenkarbonat (löslich), oder als nicht im Wasser lösliches Karbonat auftritt.

 

 

GH –  Die Gesamthärte ist die Konzentration von gelösten Erdalkaliionen im Wasser. Die sind zu größten Teil Kalzium und Magnesium. (Kalkanteil)

 

PH – Der PH-Wert gibt, die Sättigung von Wasserstoffionen im Wasser an. Diese bestimmen den Säuregehalt, also das Verhältniss zwischen Säuren und Basen einer Flüssigkeit. Dabei ist darauf zu achten, dass eine Verschiebung um 1 PH-Wert, eine Verschiebung um den Faktor 10 bedeutet. PH 6 ist also 10x so sauer wie PH 7!!

 

 

 

 

Die KH wird auch als Puffer für den PH – Wert gesehen. Je höher die KH, desto stabiler ist der PH-Wert. Da eine hohe KH im weichem Wasser nicht entstehen kann, ist dieser Wert nicht zu vernachlässigen. Er sollte mindesten bei 4° liegen um den PH-Wert stabil zu halten.
 

Gemessen wird auch häufig der Leitwert des Wasser, der in „µs“ Micro-Siemens angegeben wird. Dabei wird mit einem elektronischen Messgerät die Stromleitfähigkeit des Wassers gemessen. Der Strom läuft im Wasser nur über die gelösten Inhaltsstoffe. Je mehr Salze darin gelöst sind, desto mehr Strom wird vom Wasser geleitet.

Theoretisch leitet vollentsalztes Wasser mit einem Wert von 0 µs keinen Strom. ACHTUNG -  bitte NICHT in der Badewanne ausprobieren!!!

Der Nachteil bei dieser Messung ist aber folgender: Ein Leitwert wird durch die Salzmenge im Wasser bestimmt. Er kann mir nichts über die anderen Faktoren sagen. Mit einem geringen LW kann es sein, dass meine KH zu gering ist, was wiederum zur Folge hat, das der PH – Wert abrutschen kann (Säuresturz). Das wäre weder für Frösche noch für Quappen gut. Man sollte immer alle Werte, mindestens aber LW und
PH – Wert regelmäßig überprüfen.

Soviel zurr Theorie – wer mehr darüber erfahren möchte, sollte entsprechende Literatur hinzuziehen.

 

 

Froschiges Wasser

 

Wie oben schon erwähnt, brauchen wir weiches leicht saueres Wasser. Dieses stelle ich mir „künstlich“ her. Da unser Leitungswasser zu hart ist kann ich es nicht pur verwenden. Ich bereite es mittels einer Osmoseanlage auf. Das sind drei „Filter“ die wie folgt funktionieren:

 

  1. Ein Feinfilter entfernt Schwebstoffe aus dem Wasser. 
  2. Ein Kohlefilter absorbiert einen Grossteil der vorhandenen chemischen Stoffe.
  3. Durch eine Mikrofilterung werden gelöste Kalke und Salze zurückgehalten, in dem das Wasser durch feinste Membrane gepresst wird. Es wird dabei in Reinwasser und Abwasser aufgeteilt. Im Abwasser sind alle Kalke und Salze enthalten und es hat sehr hohe Härtewerte. Das Reinwasser ist weich und leicht sauer.  

Wichtig: Eine Osmoseanlage darf nie ganz austrocknen! Auch bei wenig Wasserbedarf MUSS sie regelmäßig benutzt werden, damit die Patronen nicht austroknen und ihre Wirkung reduziert wird. Desweiteren MUSS die Anlage regelmäßig durchgespült weren. Mittels eines Spülventils ist diese Arbeit schnell gemacht. Dabei werden die anfallenden Stoffe von der Micromembran gewaschen. Mit dieser Maßnahme verlängert sich die "Lebenserwartung" der Membran erheblich.  Der Feinfilter und der Kohlefilter sollten ca. 1x im Jahr erneuert werden. (kosten je ca. 7-10 Euro)

Normales Leitungswasser hat bei uns einen Neutralen PH-Wert (7-7,5).  Gelöstes CO2 macht Wasser sauer. Da es teilweise auch durch die Mikrofilterung gelangt verschiebt sich der PH-Wert des Wasser nach unten. Er liegt dann bei ca. 6,5 – einem optimalen Wert für die meisten Frösche und Quappen. Entsalztes Wasser ist totes Wasser. Es hat durch die völlige Entfernung der Inhaltstoffe die Fähigkeit verloren Leben zu beherbergen.  Ich habe also ausprobiert in welchem Verhältnis ich es mit abgestandenem Leitungswasser mischen muss, um die Wasserwerte zu erhalten, die ich anstrebe. Bei mir ist es das Verhältnis 1:1 für die Beregnung und 2:1 für die Quappen. Dass heißt 1 bzw. 2 Teile Reinwasser zu 1 Teil Leitungswasser. Das Beregnungswasser mache ich nicht ganz so weich, da es in den Terrarien, durch den darin befindlichen Torf, zusätzlich weicher und etwas saurer wird (also in den Gräben andere Werte hat)und die Frösche da auch nicht so sensiebel sind, wie die Quappen.
Da im Leitungswasser Chlor enthalten ist, ist es notwendig es mind. 24 Stunden vor Gebrauch offen stehen zu lassen, damit sich das Chlor verflüchtigt.

So habe ich leicht saures, weiches Wasser, mit dem ich meine Terrarien und meine Kaulquappen versorgen kann.

 

 

Diese Werte beziehen sich auf Mettmann  10/07 

Die Werte wurden mit Tropftests durchgeführt! Diese sind im Aquarienzubehör von SERA oder TETRA u A. erhältlich. 
Lakmusstreifen (Teststreifen) sind natürlich ebenso geeignet.
Die Wasserqualität sollte regelmäßig kontrolliert werden.


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