Rund um den Frosch
Bei erwachsenen Phyllobates terribilis kann man gut die dunkele Färbung der Schallblase der Männchen erkennen, die sich bildet, wenn es schon öfter gerufen hat. (Bild unten). Weibchen habe diese dunkle Stelle nicht. (Bild oben)
Das ist auch bei einigen anderen Arten der Fall. So ist auch bei Oophaga pumilio ab einem gewissen Alter diese dunklere Färbung der Kehle zu erkennen.
Bei Tinctorius spc., Auratus, oder Ranitomeyas ist das hingegen nicht so.
Einige Arten der Dendrobatiden sehen als Jungfrosch ganz anders aus, als als erwachsenes Tier. Die Färbung ändert sich im Laufe des Wachstums. Hier schön zu sehen bei Phyllobates terribilis gelb. Das erste Bild zeigt ein wenige Tage altes, das zweite ein etwa 1/2-jähriges Tier.
Nicht ganz so extrem ist es bie vielen anderen Pfeilgiftfröschen. So ändert sich die Musterung von z.b. Dendrobates tinctorius im Laufe des Wachstums. Ein Jungtier mit sehr viel Farbanteil verliert diesen hohen Anteil oft im Laufe der Zeit. Dendrobates leucomelas nominat Jungtiere haben oft keine schwarzen Punkte in den gelben Streifen. Diese kommen erst später
Die verbreiterte Haftscheiben des Tinctoriusmännchens an den Vorderfüßen, sind ein Unterscheidungsmerkmal zwischen 1,0 und 0,1.
Nahaufnahme der Haut. Man kann sehr gut die Poren sehen, aus denen in der Natur, das giftige Sekret abgegeben wird. Hier 1,0 Dendrobates tinctorius citronella.
Seitenanfang
Dendrobaten sind sogenannte Augentiere. Das heißt, sie nehmen ihre Umgebung mit wachen Augen war. Futtertiere z.b. müssen sich bewegen, damit der Frosch sie erkennt. Bleibt eine Fliege ruhig sitzen, verliert der Frosch sein Interesse an ihr.
Sehr langsame Futtertiere werden schlechter erbeutet als solche die sich schnell bewegen. Auch werden helle Insekten schneller erkannt als dunkle.
Je schneller ein Insekt ist, desto aktiver werden die Frösche bei der Jagd. Ein tolles Schauspiel und ein gutes Bewegungstraining sind deshalb immer wieder fliegende Fruchtfliegen.
Diese werden sehr aktiv durchs gesamte Becken gejagt.
Obwohl einige Exemplare sehr zutraulich werden, sind Pfeilgiftfrösche keine Streicheltiere. Sie haben, wie alle Amphibien eine empfindliche Haut, mit der sie auch kleinste Mengen an schädlichen Stoffen aufnehmen.
Muß man ein Tier doch mal anfassen, muß man sich vorher gründlich die Händ waschen.
(Hier ein Jungtier von Dendrobates tinctorius oranje gebergte auf der Hand als Größenvergleich.
Besser ist da allerdings eingeschweistes (laminiertes) Millimeterpapier geeignet.)
Die Männchen meiner Pfeilgiftfrösche bewachen ihre Gelege mit unterschiedlicher Intensität. Während z.b. D. tinctorius Männchen nur ab und zu mal vorbeischauen, sitzt das Männchen von Amereega trivittata permanent bei seinem Gelege. Erst wenn man die Bruthöhle entfernt und dem Tier zu nahe kommt,
hüpft es fort. Wenige Minuten später kehrt er aber zurück. Diese intensive Wache habe ich auch bei E. anthonyi und P. vittatus und Ameerega cainarachi beobachten können.
Bekommt ein Frosch beim fressen etwas Dreck mit ins Maul, wird die Zunge wieder aus dem Maul gestreckt und die Verschmutzung entfernt. Dies geschieht auch manchmal bei unbekannten Futtertieren. Es sieht ein wenig aus, als würde der Frosch sich die Zunge am Boden abwischen. Bei Futtertieren dauert es aber nicht lange und es wird wieder zugeschnappt.
Häufig kann man beobachten, dass die Frösche auf die vordere Lüftungsgaze koten. Hier eine Nachzucht von Dendrobates tinctorius citronella im Alter von 2,5 Monaten.
Warum sie sich gerade diese Stelle aussuchen, weiß ich leider nicht. Es ist auf jeden Fall einfacher diesen Kot zu entfernen.
Obwohl die meisten Vertreter der Dendrobatiden auf Kleinstfutter spezialisiert sind, ist ihr Mund
im Verhältniss zum Kopf sehr groß. Lediglich die Form der Zunge ist auf dieses Kleinstfutter angepasst. Dendrobaten die auch größeres Futter zu sich nehmen, haben eine breitere Zunge,
als solche, die nur kleinste Insekten vertilgen. Von aussen ist dies natürlich nicht zu erkennen.
Es ist bei Pfeilgiftfröschen also nicht von der Größe der Frösche, auf die Größe des Futters zu schließen.
Während z.B. ein H. azureiventris mit ca. 3cm Körperlänge durchaus Terflys erbäutet, wird ein viel größere D. tinctorius cobalt mit fast 5-6cm dieses Futter kaum beachten und nur in seltenen Fällen fressen.
Phyllobates terribilis jagt Terflys im Bodenlaub.
Diese Froschart frisst alles was sie irgendwie ins Maul bekommt.
Seitenanfang
Oft sieht man die Frösche nach der Beregnung die Frontscheibe hochklettern. Dies ist ein völlig normales Verhalten.
Eine Theorie besagt, dass es sich um einen "Schutzinstinkt" handelt, der in der Natur sicherstellt, dass die Tiere nicht vom Wasser am Boden weggespült werden. Ob das stimmt, kann ich nicht sgaen, aber es klingt schon plausiebel.
Klettern die Frösche an einer glatten Fläche empor, so halten sie sich nur mit den Zehenspitzen der Frontgliedmassen und einem Teil der hinteren Füße fest. Kommt z.b. der Bauch auch an die Scheibe, sieht es so aus, als ob der Frosch sich damit zusätzlich festsaugt. Das ist aber nicht so, das sieht nur so aus.
Halt finden die Frösche nicht durch "Saugnäpfe" an den Füßen, sonderen durch die Feuchtigkeit zwischen den den zwei glatten Flächen. Das Prinzip kann man gut an zwei feuchten Glasscheiben nachvollziehen, die man aufeinander legt.