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Ein Keller voller exotischer Frösche

Gelegeversorgung




Ich gehe bei den Gelegen der Frösche nach 2 unterschiedlichen Methoden vor. 
Ich belasse die Eier im Terrarium und lasse, der "Natur ihren Lauf", oder ich zeitige die Gelege künstlich.

Vor allen den Arten mit einer hohen Produktivitätsrate überlasse ich die Führsorge ihrer Gelege. Als Beispiel sei mal Phyllobates vittatus genannt. Es ist bei der großen Menge an Eiern bzw. Quappen nicht ganz so tragisch, wenn mal ein Gelege nichts wird, oder eine Quappe zurückbleibt. So ist das in der Natur auch.
Hin und wieder überlasse ich aber auch den anderen Arten die Pflege. Ich bin der Meinung, dass der Brutpflegeinstinkt wenigsten manchmal befriedigt werden sollte. Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass Frösche deren Gelege ich entnommen habe, das nächste an einer anderen Stelle ablegen. Sie scheinen recht bewußt zu merken, welche Stellen nicht sicher für ihren Nachwuchs sind und meiden diese für längere Zeit.  Belasse ich die Gelege im Terrarium am Ort der Ablage, wird nach Beendigung der Brutpflege, häufig die selbe Stelle wieder genutzt.

Die meisten meiner Frösche versorgen ihre Gelege zufriedenstellend.
 

Hier eine ordnungsgemäß abgesetzte Quappe von
Dendrobates tinctorius nominat.


Dendrobates tinctorius ensing beim Transport
einer Quappe zum Wasserteil


Eine Quappe von R. lamasi in einer "Orchideenhülse"

Hat das Männchen die Kaulquappen zu einer/m Wasserschale/Graben gebracht, fange ich sie heraus und überführe sie in meine Kaulquappenanlge.
Bei meinen Ranitomeya imitator überlasse ich auch manchmal die komplette Versorgung den Eltern. R.imitator ist bekanntlich ein fakultativer Eierfresser. Das heißt, dass die Quappen, wie bei den oophagen Fröschen (O.pumilio, O.vicentei u.a.), auch mit Nähreiern der Mutter groß gezogen werden können. Im Gegensatz zu den "echten" oophagen Quappen, fressen sie aber auch anderes Futter. Es ist immer wieder ein tolles Schauspiel, den kleinen Kerlchen bei der Fütterung der Kaulquappe zu zusehen.
 
 
Ranitomeya imitator chazuta
Das 1,0 (unten) lockt das 0,1 durch rufen und zuckendes tänzeln in die Wasseransammlung, wo die Quappe mit Rüttelbewegungen bettelnd wartet.

Bei den Fröschen aus der Familie Oophaga (z.B. O.pumilio) fressen bekanntlich die
Quappen nur die von der Mutter abgesetzten Nähreier.
Normalerweise legt sie alle paar Tage 3-5 Eier zur Quappe.
Hier hat mein Pumilio bri bri Weibchen wohl etwas übertrieben und im Laufe der Zeit 23 Eier in einer Orchideenhülse abgesetzt. So viel konnte selbst die kräftigste Quappe nicht fressen.
Die arme Quappe kann kaum noch schwimmen. Warum sie so viele Eier abgesetzt hat,
kann ich leider nicht sagen.




 
Sind bei der Quappe, bzw bei dem Jungfrosch die Vorderbeine durchgebrochen, fange ich ihn aber aus dem Wasser und setzte ihn in ein kleines Landgängerbecken. Das ist viel einfacher, als einen fertigen Jungfrosch aus einen Terrarium zu fangen.

Ich habe auch schon gehört, dass die Kaulquappe vom Rücken des Männchens mittels eine Q-Tips entfenrt wird. Das mache ich nicht, denn das Herrausfangen des Frosches ist mir für ihn zu stressig. Ich suche lieber später die angesetzte Quappe in den Wasseransammlungen. Durch das Füttern der Eltern, ist die Stelle schnell zu orten.

Haben die Frösche mehrere Gelege, oder möchte ich die Anzahl der Eier kurzzeitig erhöhen (entnimmt man ein Gelege, legen die Frösche in kürzerer Zeit ein Neues), entnehme ich sie und zeitige sie künstlich. Das heißt, ich versorge sie bis zum Schlupf der Quappe.  Bei meinen Amereega trivittata ist die Qualität und auch die Quantität höher, wenn ich die Gelege entferne.


Im Folgendem möchte ich meine Vorgehensweise dabei mal vorstellen. Dabei verzichte ich absichtlich auf Zeitangaben, denn ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Entwicklung, je nach äußerlichen Bedingungen und Froschart, unterschiedlich lange dauert.


Zur Versorgung der Gelege braucht man einige Hilfsmittel.


-eine starke Lupe zur Kontrolle der Eier und um eine evtl vorliegende falsche Lage eines Ei´s zu erkennen

- mehrere Pinzettentypen, bei mir sind es folgende: eine mit flacher Spitzte, eine spitze gebogene Pinzette, eine Spreizpinzette (sie geht beim Zusammendrücken auf) und eine schmale Spitze

-einen stumpfen Platiklöffel zur Entnahme der Eier aus Filmdöschen

- einen kleinen Wasserspender zur Versorgung der Gelege mit Feuchtigkeit.
 

 

Ich zeitige die die Eier in 125ml fest geschlossenen Kunststoffdosen. Auf den Deckel der Dose kommt ein Schildchen, von welchem Frosch die Eier sind. So habe ich eine Gewisse Kontrolle. Dafür verwende ich einfaches Malerkrep. Es ist leicht zu beschriften ind leicht wieder ab zu trennen.


Dabei gehe ich auch wieder nach zwei Methoden vor.
Eier aus einer Filmdose werden vorsichtig mit dem Plastiklöffel auf ein Wattepad geschoben. Dabei achte ich peinlich genau , dass kein Ei falsch herum liegt. Die dunklere Seite muß oben sein. Sind die Eier schon etwas älter und der Embryo ist schon zu erkennen, muß dieser oben liegen. Ist das mal nicht der Fall, wende ich es vorsichtig mit dem Löffel, oder einer Pinzette. Das geht ganz gut in dem man die Gallerte etwas anhebt, sie darf aber nicht verletzt werden.
Das Pad liegt in der 125ml Dose und ist von Wasser umgeben. So erhalten die Eier genügend Feuchtigkeit. Ein austrocknen ist bei geschlossener Dose nicht zu befürchen.






Eier die unter Kokosnusschalen auf ein Deckelchen abgelegt wurden, kommen mit dem Deckelchen in die 125ml Dose. Bei ihnen wird Wasser bis an die Gallerte gefüllt. Oben müßen die Eier frei von Wasser sein, damit sie "atmen" können.  


Mit den unterschiedliche Pinzetten werden Dreckpartickel und auch unbefruchtete, oder verpilzet Eier entfernt. Dabei achte ich immer darauf, dass sich die anderen Eier weder drehen, noch das die Gallerte der anderen Eier verletzt wird. Diese Phase ist etwas heikel, aber durchaus machbar. Bei Gelegen von A.trivittata oder auch E. anthonyi kommt das Verpilzen schon mal häufiger vor. Ich habe die Erfahrung gemacht, das sich die Eier besser entwickeln, wenn der Wasserstand son hoch wie möglich ist. Das heißt, ich fülle so viel Wasser in die Schale, dass nur noch ein geringer teil der Gallerte oben heraus schaut.
Sind die Eier befruchtet, kann man schnell eine Entwicklung erkennen. Die sogenannte Neuralrinne ist nach kurzer Zeit als kleiner Strich an der Oberseite des Ei´s zu sehen. Daraus entwickelt sich dann der Embryo.

 


Hier das Ei von R.imitator huallaga ca. 3Tage nach dem Legen ...



...und von Ameerega trivittata nach ca. 5 Tagen.

Unbefruchtet Eier sehen hingegen so aus...

Die weitere Versorgung ist recht einfach. Die Eier werden regelmäßig, bei mir so alle 2 Tage mit Wasser aus dem Spender versorgt. Man kann sehr schön beobachten, wie die Entwicklung fortschreitet. Die kleinen Embryonen bekommen seitlich anfangs kleine, später längere "rote Fäden".
 



 

Das sind die Aussenkiemen mit denen sie atmen. Durch die Aussenkiemen wird der Sauerstoff ins Blut transportiert, weshalb sie sehr gut durchblutet sind.
 

Dieser Film, den ich mit einem Mikroskop aufgezeichnet habe, zeigt eine Aussenkieme einer P. vittatus Kaulquappe. Bei genauer Betrachtung sieht man, dass das Blut in beide Richtungen durch die "Ästchen" der Kieme fließt. Auf einer Seite hin, auf den anderen Seite zurück.

In der folgenden Entwicklung sieht man wie sich der große Dottersack immer weiter zurückbildet und die Aussenkiemen langsam zurückgebildet werden.

Bei manchen Gelegen verfärbt sich ein Wattepad neben dem Gelege gelb. Woher das kommt, vermag ich nicht zu sagen, aber es nimmt keinerlei Einfluß auf die weitere Entwicklung.

Bei mir kommt es selten vor, dass eine Quappe nicht selbstständig aus der Gallerte schlüpft. Ist das doch mal der Fall, nehme ich eine spitze Pinzette und steche sie zusammengedrückt in die Gallerte. Meist geht das am besten in der "Kurve" zwischen Körper und Schwanz. Dann öffne ich die Pinzette langsam und reiße somit die Gallerte auf. Hin und wider kommt es auch vor, das die Quappe zwar schlüpft, aber sich nicht von der gallerte befreien kann. Dann nehme ich wiederum ein Pinzette und hebe die Gallerte vorsichtig an. Meist befreit sich die zappelnde Quappe dann von alleine davon.




Bei diese Kaulquappen von E. anthonyi haben sich die Aussenkiemen bereits zurückgebildet. Sie werden bald aus der Gallerte schlüpfen.

Der Zeitpunkt wann man die Kaulquappen ins Wasser setzt, darf keinesfalls zu früh sein. Die Quappen müßen sich selbständig bei einer Störung bewegen. Das kann ein leichtes schütteln der Döschen, oder das Beträufeln mit Wasser sein. Sie müßen sich bewegen, nicht nur zucken!

Da sollte man auch Geduld mitbringen und keine Angst haben, wenn es mal etwas länger dauert. Ich habe geschlüpfte Quappen auch schon nach erst 6-7 Tage nach dem Schlupf ins Wasser gesetzt. Sie haben genügend Nahrungsreserven um diese Zeit zu überstehen.
Werden sie zu früh ins Wasser gesetzt, verenden sie meist 1-2 Tage später.
 


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