Drosophila
Ich züchte verschiedene Formen der Fruchtfliege.
Drosophila hydei(die große schwarze)
Drosophila melanogaster(die kliene braune/White eyes)
und ab und an auch was sonst so zu bekommen ist....
Die große Schwarze und die kleine Braune sind die Hauptfliegen, die ständig gezogen werden.
Ich züchte diese in 500 ml großen Plastikdosen aus dem Lebensmittelbedarf. Der Deckel wird mit einem etwa 4-5 cm großen Loch versehen, damit eine gewisse Lüftung gewährleistet ist. Damit keine Fliege entkommt, wird das Ganze mit Gardinenstoff abgedeckt, der mit dem Deckel beim Schließen eingeklemmt wird. Es handelt sich um billigen Polyesterstoff aus dem Discount. Der Stoff hat eine seidenglänzende Oberfläche und fühlt sich nicht besonders angenehm an. Er hat aber den Vorteil, dass er sehr dicht gewebt ist. Dadurch, dass es ein Kunststoff ist, fressen sich auch keine Fliegenlarven durch. Bei Abdeckungen aus Toilettenpapier oder Küchenrolle hatte ich dieses Problem öfter. Durch den dünnen Stoff haben sich häufig fliegende Fliegen mit den nicht fliegenden verpaart. So hatte ich sehr schnell nur noch Flieger.
DER BREI für die große Fliege
Ich verwende einen Brei auf Apfelmus-, oder Bananennektarbasis. Dazu nehme ich 500ml Apfelmus/1 Flasche Bananennektar und gieße ihn in eine Schüssel. Darauf gebe ich die gleiche Menge Wasser und eine Tüte Trockenhefe. Das lasse ich dann etwas stehen, damit die Hefe gehen kann. Anschließend kommt etwas Essig dazu um die Gährung zu stoppen. (Damit nachher nicht das bei der Gährung der Hefe entstehende CO2 in den Dosen die Fliegen erstickt!) Ausserdem ist er gut gegen Schimmel! 2 Multivitamintabletten und etwas Vitaminpulver kommen auch hinein. (Power für die Fliege! Kräftige Maden haben mehr Reserven für die Verpuppung und schlüpfen nicht so ausgemergelt.). Das ganze wird dann mit Haferflocken vermengt, bis ein flüssiger Brei - ähnlich wie Jogurt - entsteht. Achtung! Die eigentliche Festigkeit zeigt sich erst nach mind. ca. 15–20 Minuten - solange brauchen die Flocken um die Feuchtigkeit aufzusaugen. Gegebenenfalls muss noch etwas Flüssigkeit hinzu gefügt werden. Ab und zu kommen auch andere Zusätze dazu, wie Weisswein, Bier, Essig, Banane, Möhre. Etwas Abwechslung soll den Fliegenzuchten wieder neuen Schwung geben. Wichtig ist nur, dass er nicht zu fest ist. Er darf während der Zucht nicht ausstrocknen. Andererseits, darf er nicht zu flüssig sein, da sonst die Fliegen darin ertrinken würden, oder man kippt ihn beim Verfüttern der Fliegen wieder mit aus. Da muß man mal ein bisschen ausprobieren.
Drei Brei für die kleine Fliege wird nur etwas flüssiger gehalten.
Von Versuchen mit Gelantine bin ich recht positiv beeindruckt. Mir kommt es vor, als würde die Gelantine die Zuchten regelrecht antreiben. Dabei scheint es egal zu sein in welcher Form sie eingesetzt wird. Ich habe div. Möglichkeiten versucht. Z.b. Götterspeise, Tortenguß oder kalt zu verrührende Gelantine. Mir scheint nur wichtig zu sein, dass der Brei trotzdem noch flüssig bleibt.
Der Brei kommt nun ca. 3–4cm (bei der kleinen Fliege reichen auch 2cm) hoch in die Dosen. Mit der angegebenen Menge fülle ich ca. 15-20 Dosen. Auf den Brei kommt etwas Holzwolle. Ist er trotz aller Vorsicht zu flüssig, kann man ein Blatt Toilettenpapier darauf geben, der die überschüssige Flüssigkeit aufnimmt. (manchmal habe ich den Eindruck, dass die Maden gerne an dem Papier fressen. Es wird regelrecht verputzt. Vielleicht haben sie eine gewisse Menge Zellstoff gerne, die sie zur Kokonbildung verwenden können.)
Die Holzwolle dient als Lauffläche und als Platz zur Verpuppung der Larven. Außerdem ist sie gut, damit später, beim Füttern, nicht so viele Puppenhüllen aus der Dose fallen, wenn man die Fliegen herausklopft.
Bevor ich die Fliegen in die neuen Ansätze gebe, schütte ich sie in ein Glas. Im Deckel des Glases ist ein Loch, welches mit drosodichter Fliegengaze verschlossen ist. Das Glas halte ich nun mit der Gaze nach unten und schüttele es. So können die Fliegen fast vollständig von Milben (aus den alten Ansätzen) befreit werden. Fallen keine Milben mehr heraus, kommen die Fliegen in die neuen Ansatzdosen. So kann ich zwar nicht alle Milben erwischen, aber ein Teil ist schon mal weg! Beim Einfüllen der „Neuen“ bin ich recht großzügig und nehme lieber ein paar Fliegen mehr. Auch dies wirkt Milbenbefall entgegen.
Das Glas verwende ich auch zum bestäuben der Fliegen, vor dem Verfüttern. Vitaminpulver ins Glas geben, Fliegen rein, schütteln und überschüssiges Pulver in eine Schüssel zurückgeben. So sind unkontrollierbare Vitaminpulvermengen in den Terrarien, durch herausschütteln mit den letzten Fliegen zu vermeiden.
Achtung! Heimische fliegenden Fliegen haben die durchsetzungsstärkeren Gene. Kommen sie in unser Ansätze können die anderen auch bald fliegen. Flieger kann man recht gut an ihrer Geschwindigkeit erkennen. Sie bewegen sich viel schneller als unser Nichtflieger. Kauft man sich ein paar Fliegenansätzte, sollte man mal dran hören. Fliegen die fliegen, oder bald fliegen können, geben ein brummendes Geräusch ab. Gute, nicht fliegende Tiere sind dagegen leise. Fliegende Fliegen sind jedoch nicht schädlich für die Frösche und werden von ihnen genauso gefressen. Nur sollte man die Dose erst im Terrarium öffnen und auch besser auf das Einstäuben verzichten.
Um einen besseren Nährgehalt der Fliegen zu erreichen, bekommen sie täglich eine Mischung aus Miltisanostol und Wasser (ca. 2:1) oben auf die Gazeabdeckung. Schnell kann man beobachten, wie die Fliegen den Saft aufnehmen.
Ich setzte neue Fruchtfliegen so an, dass ich alte Ansätze nicht zu lange aufbewaren muss. Auch wenn noch ein paar Fliegen drin sind, ist die „Gefahr“ der Milbenseuche erheblich höher.
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