Springschwänze
Ich habe hauptsächlich die weißen, tropischen Springschwänze.
Ich züchte sie in Kunststoffkisten von 39 x 28 x 14 cm.
(sehr günstig bei z.b. IKEA/ www.ikea.com/de/de/catalog/products/40102978)
Diese sind mit ca. 3 cm Weißtorf gefüllt und stehen in der oberen Reihe eines Regals. Die Temperatur beträgt ca. 23°C – 24°C. Aus Naturschutzgründen werde ich diesen aber durch Torf
Man sollte aber extrem auf evtl eingeschleppte Tiere (Milben, Asseln, Trauermücken u.Ä.) achten. Am Besten man erhizt den Torf, bevor man neue Zuchtansätze herstellt.
ACHTUNG! Die Erde/Torf wird, je nach Feuchte, extrem heiß, wenn er zu lange in der Mikrowelle erhizt wird. Kunststoffgefäße können durchaus schmilzen!
Die Kisten müssen gut schließen, denn oben genannte Schädlinge können auch nachträglich in die Zucht gelangen. Sind sie erst mal drin, bricht die Zucht in dieser Kiste meist zusammen. Es ist auch extrem nervig, dass jedesmal beim öffnen der Boxen diese kleinen Fliegen rausschwirren.
Der Torf, oder Torfersatz werden mit einer mäßigen Menge Wasser besprüht. Sie sollten nicht zu nass sein.
Vor dem Einsetzten der Springschwänze, lasse ich das Ganze einige Stunden (über nacht) stehen, damit die richtige Temperatur erreicht wird.(ich lagere meine Substratsäcke in einem kühlerern Kellerraum)
Am nächsten Tag kommt etwas Futter´ne gute Portion Springschwänze auf die Erde – fertig ist die neue Zucht.
Als Futter verwende ich verschiedenste Sorten.
Z.B. eine Mischung aus Hundeflocken (mit Fleisch), und Trockenhefe. Dabei bilden die Trockenhefe den größten Anteil (ca 60%). Wer schon mal einen toten Frosch in einem Aufzuchtbecken mit SS gesehen hat wird wissen, dass SS durchaus Fleisch zu sich nehmen.
Nährwert Trockenhefe
Je 100 Gramm:
- Brennwert 1440 kJ (344 kcal), Wasser 6 g, Eiweiß 47,6 g, Fett 1,3 g, Kohlenhydrate 36,1 g davon: Ballaststoffe 0,8 g
- Mineralien: Kalium 1,41 mg, Phosphor 1,9 mg, Eisen 17,6 mg, Mangan 0,53 mg
- Vitamine: Niacin (B3) 44,8 mg, Pantothensäure (B5) 7,21 mg, Thiamin (B1) 12 mg, Pyridoxin (B6) 4,41 mg, Riboflavin (B2) 3,17 mg, Folsäure (B9) 3,17 mg
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Aber auch bei Futterzuchte gilt, Abwechslung muss sein! So füttere ich ab und zu füttere auch Champignonscheiben, oder sehr dünne Möhrenscheiben, Kiwi, Gurke... Frische Ansätze bekommen dagegen oft einen ganzen Champigons, da er nicht schnell schimmeln und den SS lange eine Nahrungsquelle bieten, ohne das ich mich darum kümmern muß.
Das "Trockenfutter" wird in einer Kaffeemühle zu Pulver gemahlen. Beim Lorifutter ist das nicht nötig. Ich füttere täglich soviel, wie bis zum nächsten Tag gefressen wird.
Beim füttern von Fischflocken sollte man vorsichtig sein und nur kleine Mengen verfüttern, da sie sonst schnell schimmeln. Diesen kann man aber abkratzen, er schadet der Zucht nicht weiter, wenn größere Mengen rechtzeitig entfernt werden. Kleiner Schimmelstellen werden auch von den Springschwänzen selbst vertilgt. Sie ernähren sich ja u.a. von Pilzen und Schimmel ist ja nun auch ein Pilz.
Sobald viele Minispringschwänze in der neuen Zucht zu sehen sind, kann mit dem Verfüttern angefangen werden. Ich lege eine größere Scheibe Presskork, auf das Substrat. Darunter kommt der größte Teil des Futters.
Verfüttert werden die Springschwänze, in dem ich sie mit einem Stück Schlauch (ca. 3mm Ø), von den Presskork-, oder Weißtorfplatten in eine größere Schüssel puste, oder aber die Platte abklopfe. Dafür verwende ich ein altes Brotmesser. Es hat eine gute Länge und ist durch seine Form gut geeignet Erdreste von den Pltten zu entfernen.
Die Schüssel ist eckig, so dass es leichte ist, die Springschwänze in ein kleineres Gefäß umzuschütten, aus dem sie in die Terrarien verteilt werden.
Sind zu viele Erdbestandteile in den Springschwänzen, wird diese im "Siebglas" (siehe Fruchtfliegen) ausgesiebt. So kommt minimal wenig Erde in die Terrarien.
Es ist wichtig regelmäßig neu Zuchten anzusetzten, damit nicht auf einmal ein Engpass entsteht.
Meine "alte" Methode in 1,5l Gefrierdosen hat zwar auch gut funktioniert, aber der Ertrag in den größeren Behältern ist höher. Ausserdem ist der Arbeitsaufwand erheblich geringer.
Schädlinge in den Zuchten können z.b. Milben sein. Dabei kommen hauptsächlich 2 verschiedene Milbenarten vor. Zum einen die weiße Kugelmilbe und zum anderen eine kleine Raubmilbe.
Durch die weiße Milbe wird die Vermehrungsrate drastisch herabgesetzt. Sie ernährt sich, so weit ich das sehen konnte vom selben Futter wie die SS. Diese Milbe bewegt sich sehr lamgsam.
Manchmal ist es schwer die Milben zu erkennen. Die weiße Kugelmilbe sieht z.t. aus wie ein kleines Körnchen Trockenhefe und die braune Raubmilbe ist auf Grund ihrer Größe und Farbe schlecht zu sehen.
Die Raubmilbe ist, wie der Name schon sagt, ein Räuber der die SS selber angreift. Die Zucht bricht innerhald kürzester Zeit ein.
Sie ist deutlich schneller, aber auch deutlich kleiner als die Kugelmilbe. In den Zuchtboxen kommen weiße und braune Raubmilben vor.
Mit Milben befallenen Zuchtboxen entleere ich direkt und wasche sie gründlich mit heißem Wasser aus.
Da Drosophilazuchten fast immer Milben beherbergen, ist es wichtig die Sprinschwanzzuchten möglichst räumlich getrennt von diesen aufzubewahren.
Neulich habe ich im Wald eine interessante Springschwanzart gefunden. Sie ist wesentlich größer (s.Bild unten) als dieTropische und dunkel gefärbt. Leider ist die Vermehrungsrate, bei gleicher Zuchtmethode nicht sonderlich hoch. Ich werde aber weiter nach optimalen Bedingungen suchen,da ich diese Art sehr gerne stärker vermehren möchte.
Leider mußte ich den Zuchtversuch aufgeben. Die Vermehrungsrate war sehr gering
und mir sind die Zuchten eingebrochen.